Auf dem Bahnhof waren meine Begleiterin und ich die
einzigen, die mit dem Zug aus Tiflis anreisten.
Diesmal hat es geklappt, nachdem ich meine Magen-Darm-Verstimmung in den Griff bekommen habe.
Diesmal hat es geklappt, nachdem ich meine Magen-Darm-Verstimmung in den Griff bekommen habe.
Dachte
ich, nur ich sei verrückt, mir den Stalinkult in seinem Geburtsort
anzuschauen, sah ich, dass die anderen Verrückten mit Bussen,
Motorrädern und Unimog schon da waren.
Die übliche, höfliche Frage meiner Kollegen hier in Tbilisi
(TBS): „How do you like Georgia?“ Wenn ich dann antworte, dass ich ja noch
ncihts vom Land gesehen habe, außer der Hauptstadt, dann werde ich mit guten
Ratschlägen überhäuft: Batumi am Schwarzen Meer, die Berge von Svanetien, die
alte Hauptstadt Mtskheta mit Kathedrale und Klöstern, etc. „Als Nicht-Tourist
in Georgien möchte ich unbedingt Gori sehen.“ Verständnisloses Nicken, da gäbe
es doch nichts zu sehen, die Stadt sei nicht schön, keine Landschaft, na, und
das mit Stalin ….
Genau! Das mit Stalin interessiert mich. Zumal ich den
Medien entnehme, dass es in Georgien eine Renaissance der Stalin-Verehrung
gäbe. In diesen Tagen melden die Medien in Deutschland und in Georgien, dass
das monumentale Denkmal Stalins in Gori wieder aufgestellt werden soll. Der
hiesige Minister für Kultur dementiert halbherzig. Was ist los in Gori?
8:40 h fahren wir vom Hauptbahnhof in TBS ab. Nino, eine
junge Studentin (21) mit sehr guten Deutschkenntnissen begleitet mich bei
meinem Abenteuer. Sie hat die Sitze 24 und 25 für uns gebucht. Ohne
Reservierung keine Bahnfahrt im post-sowjetischen Zugverkehr. Nino bedauert, dass
wir nicht mit dem modernen Zug, der einem IC in Deutschland gleicht, fahren. Der
steht im anderen Gleis und fährt nach Batumi.
Etwa eine Stunde dauert die Fahrt, fast immer am Mtkvari
entlang. Schöne Flusslandchaften wechseln mit Industriebrachen und
Kolchoseruinen. Die Narben der Sowjetzeit verschandeln gelegentlich den Blick
aus dem Abteilfenster. Doch das Schöne überwiegt. Wasser, fruchtbarer Boden,
eingerahmt von steilen Bergen erfreuen mein Auge (um es mal pathetisch
auszudrücken).
Mit der Eisenbahn über den Mtkvari Fluss |
Nach einer Stunde hält der Zug wieder, ohne Ansage. Beinahe
hätten wir die Haltestelle verpasst: Bahnhof Gori. Ich schaue mich um, es sieht
so aus wie der deutsche Dorfbahnhof in meiner Kindheit. Der Weg zum Ausgang
führt über die Gleise. Doch da rollt ein Güterzug heran. Der Lokführer „gibt
Signal“. Wir warten. Warten. Der Zug kommt zum Stehen, blockiert den Weg. Aus
den verkleisterten Kesselwagen mit der Aufschrift Kazachstan riecht es nach
Teeröl. Doch das wäre eine andere Geschichte. ..... (weiter oben ... mit Gori II und III geht es weiter ...)
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