... und es klappt. Jetzt muss ich nur noch die Geschichte dazu schreiben.
Fange ich mal mit dem unzureichenden Englisch an:
"A dream
come true" ist nicht so richtig richtig.
Entweder:
"A dream comes true"
oder
"Dreams come true".
"A dream comes true"
oder
"Dreams come true".
Ich weiß aber was gemeint ist.
Mit diesem Slogan wirbt die Dhabi-Gruppe in Georgien, seit der Fürst aus Abu Dhabi sein über-flüssiges Geld nun auch nach Tbilisi fließen lässt. Dieser monumentale Gebäudekomplex mit allererster Adresse in der Hauptstadt soll in ein 5-Sterne-Hotel umgebaut und erweitert werden.
Dieses protzige Gebäude mit pseudo-griechischen Säulen, Wandfriesen und Reliefbildern steht schon viele Jahre leer. Wurde von einem anderen Investor (Kempinski-Gruppe) schon für den Abriss vorbereitet. Dann bekamen die Kempis kalte Füße und ließen die Ruine zurück. (Who cares?) Die Heuschrecken kommen und gehen.
Nun endlich (Mai 2013) scheint (!) ein Traum wahr zu werden. Wessen Traum wird hier vermarktet? Der Traum von der guten Geldanlage des Emirs von der arabischen Halbinsel?
Als Flaneur auf dem Rustaveli-Boulevard will ich selbstverständlich wissen, für wen und wann dieser Prachtbau errichtet wurde. Auf den ersten Blick sieht er nicht gerade nach sowjetischem Baustil aus. Ich frage Kollegen im Büro. Die Jungen (20-30Jährigen) schütteln den Kopf, kennen das Gebäude nicht, fangen an zu raten. Ein älterer Kollege schaltet sich ein, ich zeige ihm das Foto auf dem Smartphone, seine klare Ansage: Das war das Institut für Marxismus-Leninismus.
Für mich einleuchtend, denn gegenüber auf der anderen Seite des Boulevards, ähnlich protzig, liegt das Institut der Wissenschaften. (Ein Foto zeige ich später.)
Bevor ich die Fakten zusammentrage noch meine Gedanken zur Ideologie der Baumeister Stalins. Er ließ nach dem Motto bauen: Der Sozialismus/Kommunismus ist dem Kapitalismus weit überlegen. Deshalb verlangte der Bauherr genauso schamlose Anleihen aus der Antike, wie sie die USA schon vorgemacht hatten: Material, Form und Dekor.
Der Traum der Kommunistischen Partei in Moskau, unter der Schirmherrschaft des gebürtigen Georgiers Stalin, wurde so in Stein gemeißelt: Der Marxismus-Leninismus siegt!
Dass dieser Traum spätestens in Georgien 1991 platzte, zeigt sich an diesem Gebäude mit höchster Symbolkraft.
Ob der Traum für die Bewohner Georgiens nun doch noch wahr wird, wenn ein arabischer Investor sein Öl hier in alte Schläuche füllt? Sicherlich - eine rhetorische Frage. So wie das System des Marxismus-Leninismus, das sowjetische Imperium als Utopie bis 1991 unkaputtbar war, so frage ich mich das Undenkbare - und habe keine Antwort. Wer die dreitausend-jährige Geschichte Georgiens im Schnellgang nachliest, der glaubt zu erkennen, das Georgien die Rolle des Spielballs zwischen den Mächtigen noch heute erfüllt.
A Dream Come True - ein falsches Versprechen, nicht nur grammatikalisch.
Mit dem Begriff TRAUM/DREAM wird vieles in diesem Land verbunden, werden Hoffnungen geweckt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Georgian_Dream
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